Jeder für sich, aber alle an einem Strang: Das EOS Kollecto+-Board.
Ein internationales Team entwickelt die neue EOS Software Kollecto+. Die beteiligten Länder verständigen sich im sogenannten Kollecto+-Board über Anforderungen und Prioritäten. Doch davor stehen grundsätzliche Erwägungen: Wie nehmen wir alle auf die Reise mit? Ein Lösungsstichwort lautet Inner Source.
- Kollecto+ ist eine neue, länderübergreifende EOS Software für Forderungsmanagement.
- Das internationale Gremium, das den Prozess koordiniert, traf sich jetzt in Wien.
- Vom Prinzip der grundsätzlich zentralen Weiterentwicklung rückte man dabei zumindest in Teilen ab – unter einer Bedingung.
Für das Geschäft von EOS in Osteuropa war es ein wichtiger Termin; das wusste Thomas Walter, als er den schlichten Konferenzsaal im Erdgeschoss eines Wiener Flughafenhotels betrat. Das gemeinsame Thema der fünfzehn Kolleginnen und Kollegen aus der Region sowie leitender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Hamburg: Kollecto+, die Plattform, die die bisherige EOS Software Kollecto in zwölf Ländern ablösen soll.
Das Inkassosystem würde eine neue Art der internationalen Kollaboration erfordern. Das war Walter, Vertreter der Hamburger EOS Technology Solutions, ebenso klar wie allen anderen Beteiligten. Immerhin machte Marwin Ramcke, Geschäftsführer Osteuropa, gleich zu Beginn des Treffens deutlich: Die neue Software unterstütze er zu hundert Prozent und er hoffe, dass alle den zentralen Ansatz von Kollecto+ mittragen würden.
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Kulturwandel nicht nur predigen, sondern umsetzen.
Ziel des Board-Meetings: alle Landesunternehmen dafür zu gewinnen. „Das ist der gelebte EOS Kulturwandel: Wir öffnen uns für neue Dinge, dafür sieht jeder den Bedarf“, fasst Walter das ganztägige Treffen zusammen. „Und wir arbeiten gemeinsam daran, dass unsere Vision nicht nur Vision bleibt.“ Offensichtlich, dass dies Mühe erfordern würde – daher auch Ramckes Plädoyer.
In Wien ging es so zunächst um eine Grundsatzfrage, erzählt Walter: „Wie stellen wir sicher, dass alle Länder an einem Strang ziehen?“ Denn wo bislang EOS Landesgesellschaften nach eigenem Bedarf und individuellen Zeit- und Kostenplänen neue Funktionen entwickeln oder alte verfeinern konnten, sollen sie sich nun an einen Tisch setzen, um eine zentrale Entwicklung im Sinne aller Beteiligten zu beschließen. „Das spart auf längere Sicht Kosten“, sagt Walter. Es erfordere aber, dass sich die Unternehmen laufend über gemeinsame Schritte verständigten. „Es soll nicht mehr der Lauteste oder der Größte immer als Erster bedient werden.“
Alle Landestöchter müssen an einem Strang ziehen.
Als Lösung schlug nun der Entwicklungsleiter aus Bukarest vor, Kollecto+ zu einer Art Inner-Source-System zu machen. So könnten nationale IT-Abteilungen individuell am Programm arbeiten, solange sie ihre Ergebnisse mit allen teilen. Für das Kollecto+-Board eine konstruktive Idee. „Mit dem Inner-Source-Vorschlag waren wir einvernehmlich bereits vom Prinzip einer zentralen Weiterentwicklung etwas abgerückt“, berichtet Walter. „Aber nur unter der Bedingung, dass alle nationalen Entwicklungen dem ganzen System zur Verfügung gestellt werden.“
Mit der Vision der internationalen Kollaboration vor Augen hatte sich Thomas Walter zuvor dreimal mit rund zehn Kolleginnen und Kollegen des Kollecto+-Boards getroffen. Nach einem Auftakt-Treffen in Warschau im Dezember gab es auch zwei virtuelle Meetings, um den länderübergreifenden Austausch in geordnete Bahnen zu lenken. Und weitere Treffen sind in Planung. Denn: Noch ist die kollektive Vision für Kollecto+ kein Selbstläufer, sagt Walter. Er freue sich aber, dass das Kollecto+-Board offenbar so funktioniere wie geplant: „Man spürt schon den neuen EOS Geist.“